Das URL-Parameter-Tool wird gerne falsch genutzt und kann außerdem zu versteckten Fehlern führen. Aus diesen Gründen rät John Müller von Google von der Verwendung des Tools ab.
Das URL-Parameter-Tool ist eine von mehreren Funktionen, die noch nicht von der alten in die neue Google Search Console migriert wurden. Das Tool sieht noch so aus wie vor mehreren Jahren. Google plant auch nicht, das alte Tool zu reparieren. Eine neues und verbessertes Tool soll aber in Arbeit sein - zumindest wurde das Ende 2020 so von Google in Aussicht gestellt.
Der Zweck des Tools besteht darin, Google darüber zu informieren, welche URL-Parameter sich nicht auf die Inhalte auswirken und damit beim Crawlen ignoriert werden können. Zu solchen URL-Parametern gehören zum Beispiel Session-IDs. Ein Problem dabei: Selbst dann, wenn bestimmte URL-Parameter ausgeschlossen werden, crawlt Google die betreffenden URLs dennoch immer wieder. Um das Crawlen dieser URLs komplett zu verhindern, muss man sie per robots.txt sperren.
Google hatte die Verwendung des URL-Parameter-Tools ohnehin nur für bestimmte Fälle empfohlen, und zwar für Websites mit vielen URL-Parametern, für neue Websites und für den Fall, dass sich URL-Parameter ändern.
Wie es aussieht, sollte man aber gänzlich die Finger vom Tool lassen. Das geht aus zwei Antworten von John Müller hervor. Eine davon stammt aus einem Thread auf Reddit. Darin bezeichnet er das URL-Parameter-Tool als furchteinflößend ("scary"). Er glaube, viele Nutzer würden das Tool in falscher Weise verwenden und sich damit selbst schaden. Dagegen sehe man bei der Verwendung von robots.txt oder noindex wenigstens Auswirkungen in den Testing-Tools:
"noindex or robots.txt. The URL parameter handling tool is scary, I suspect a lot of people get it wrong and shoot themselves in the foot. With robots.txt or noindex (both together don't make sense) at least you see the effect in testing tools."
Per Twitter legte Müller nach und schrieb, der wichtigste Grund, warum er vom Tool abrate, sei, dass es sich außer Sichtweite befinde, wenn man mit einer Website arbeite. Google habe immer wieder mit Fällen zu tun, in denen jemand etwas im URL-Parameter-Tool eingestellt und es dann vergessen habe. Kein externes Tool könne das erkennen oder melden:
"The reason I mostly discourage the URL parameter tool is that it's out of sight when working on the site. We regularly run into cases where you set something there, forget it, and then wonder why it's not working. No external tool can notice/flag it. Too much magic, imo."
Schon mehrfach hatte Google bestätigt, dass durch eine falsche Verwendung des Tools Probleme verursacht werden können. Googles Webmaster-Team muss dann zumindest in manchen Fällen die betreffenden Webmaster benachrichtigen.
Für den Umgang mit URL-Parametern in der Suche gibt es als zu empfehlende Alternativen mehrere Möglichkeiten: Google selbst erkennen lassen, welche URL-Parameter für die Suche wichtig sind, URLs mit bestimmten Parametern per robots.txt sperren oder sie auf "noindex" setzen. Auch das Setzen von Canonical-Links auf URLs ohne URL-Parameter ist eine Möglichkeit.
SEO-Newsletter bestellen