Ausgelöst und befeuert durch das aktuelle Zeitungssterben stellen sich viele Medieninteressierte die Frage: Wie sieht die zukünftige Informationsbeschaffung aus? Damit verbunden ist natürlich das Schicksal verschiedener und traditioneller Medien wie dem Fernsehen, dem Radio oder eben auch der Zeitung. Der heutige Webmaster Friday beschäftigt sich ganz konkret mit der Frage, wie sich Blogger Informationen beschaffen. Hier mein Beitrag dazu.
Informationsbeschaffung nicht gleich Informationsbeschaffung
Bevor ich auf die Frage eingehe, stelle ich zunächst einmal klar: Es gibt nicht die Informationsbeschaffung per se. Jeder Mensch hat unterschiedliche Informationsbedürfnisse, die auf unterschiedliche Weisen befriedigt werden müssen. Es gibt das Bedürfnis nach Informationen zu Politik und aktuellem Weltgeschehen. Es gibt das Informationsbedürfnis nach spezifischen und Expertenthemen. Es gibt aber auch das Informationsbedürfnis, das rein der Unterhaltung dient, wie zum Beispiel Boulevard-Nachrichten.
Jedem Informationsbedürfnis seinen Informationskanal
Wenn ich mir die gerade genannten Informationsbedürfnisse ansehe, dann habe ich für jeden Typus eine Präferenz, was das Medium betrifft. Bei politischen Nachrichten kommt nach wie vor nichts an die gute alte Tageszeitung heran. Hier finde ich Hintergründe und Analysen, die mir andere Medien nicht bieten können. Allerdings braucht es auch Zeit, sich mit einer Zeitung intensiv zu beschäftigen. Für mich kommen dafür nur die Fahrten von und zur Arbeit oder das Wochenende in Frage.
Wenn ich Informationen zu Expertenthemen suche, und hier ist SEO ein gutes Beispiel, dann ist tatsächlich das Internet die erste Wahl. Gerade Nischenthemen, die nur wenige Interessierte haben, lohnen die Produktion aufwändigerer Medien wie Zeitschriften oder gar Fernsehbeiträge nicht. Sie können auch nicht die Aktualität und den Facettenreichtum des Internets abbilden.
Für das Unterhaltungsbedürfnis, also Bouelvard-Themen, aber auch Sport, sind nach wie vor das Fernsehen und das Radio für mich die bevorzugten Medien. Sich einfach zurücklehnen und berieseln lassen – das kann mir weder das Internet noch eine Zeitung bieten.
Ist die Tageszeitung tot?
Aus meiner Sicht: ein klares Nein. Aber: Es wird einen Wandel geben. Nicht jede überregionale Zeitung wird sich halten können, weil ein Verdrängungswettbewerb um die gesunkene Leserzahl stattfinden wird. Die verbleibenden Zeitungen werden sich mehr und mehr auf geänderte Bedürfnisse der Leser einstellen und ihre Inhalte nicht nur auf Papier, sondern auch per App oder als Webseite zur Verfügung stellen.
Jedoch müssen die Zeitungen im Online-Bereich umdenken. Mit dem kostenlosen Angebot der Inhalte und nur über Werbung finanziert wird es nur Verluste geben. Und Google zum Zahlmeister per Leistungsschutzrecht zu machen wird ein Schuss ins Knie, bei dem die Verleger nur verlieren können. Das Zauberwort heißt Premiuminhalte. Es geht um Inhalte, die ich als Leser sonst nirgends finde, die mich interessieren und für die ich auch bereit bin, einen kleinen Betrag zu bezahlen.
Wie das funktionieren kann, zeigen schon zahlreiche Lokal- und Regionalblätter wie zum Beispiel die Badischen Neuesten Nachrichten (BNN) aus Karlsruhe. Wer die Zeitung online lesen will, muss zahlen. Und die Leute bezahlen auch, denn gerade die Lokalnachrichten finde ich sonst nirgends in dieser Form.
Fazit: Die Mischung macht’s
Jemdem Nutzer und jedem Informationsbedürfnis sein Informationsmedium. Die Vielfalt wird erhalten bleiben und somit auch die bestehenden Medien. Ich persönlich möchte auf nichts verzichten. Das Internet ist zwar in vielen Fällen hilfreich und angenehm, aber nicht immer meine erste Wahl.
Hier geht's zum aktuellen Thema auf Webmaster Friday
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