Noch immer fragen sich viele Webmaster: Ist ein 301- oder ein 302-Redirect die bessere Wahl? Dabei ist es gar nicht schwer, die richtige Entscheidung zu treffen. Und sollte man doch einmal daneben liegen, ist das in der Regel nicht schlimm.
Eine der SEO-Glaubensfragen war lange Zeit die Wahl der passenden Weiterleitung. Dabei wurde oft die Meinung vertreten, 302-Redirects würden keinen PageRank übertragen und seien daher zu vermeiden. Selbst 301-Redirects standen im Verdacht, für den Verlust von PageRank zu sorgen.
Um zu verstehen, welche Art von Redirect im Einzelfall verwendet werden sollte, werden nachfolgend die beiden meistgenutzten Varianten, nämlich der 301- und der 302-Redirect, kurz vorgestellt.
301-Redirects
Bei 301-Redirects handelt es sich laut Definition um dauerhafte Weiterleitungen. Sie zeigen an, dass eine Seite, ein Dokument oder eine Ressource endgültig an einem neuen Ort zu finden bzw. unter einer neuen URL erreichbar ist.
Ein Verlust von PageRank durch 301-Redirects findet nicht mehr statt. Das hatte Gary Illyes von Google schon im Jahr 2016 bestätigt:
302-Redirects
302-Redirects sind für temporäre Weiterleitungen gedacht. Wenn eine Seite kurzzeitig unter einer anderen URL zu finden ist, aber nach einer gewissen Zeit wieder zu ihrer ursprünglichen URL zurückkehrt, dann ist ein 302-Redirect die geeignete Wahl.
Anders als bei einem 301-Redirect bleibt bei einem 302-Redirect die ursprüngliche Canonical-URL bestehen. Das bedeutet auch, dass Google die bereits indexierte URL nicht ändert und nicht durch die URL ersetzt, auf die weitergeleitet wird.
Auch 302-Redirects übertragen übrigens inzwischen den vollen PageRank. Das hat John Müller im Jahr 2016 bestätigt:
Fehler beim Setzen von Weiterleitungen
Google behandelt inzwischen 301- und 302-Weiterleitungen weitgehend gleich. Ein Fehler, der im Zusammenhang mit Redirects aber immer noch recht häufig geschieht, ist das Weiterleiten auf inhaltlich unterschiedliche Seiten. Das geschieht zum Beispiel gerne in Onlineshops, wenn von einem Produkt, das ausverkauft ist, auf eine Kategorieseite weitergeleitet wird. Häufig werden auch Weiterleitungen von nicht mehr bestehenden Seiten auf die Homepage gesetzt. Google wertet all das als sogenannte "Soft-404"-Seiten. Dazu genügt es bereits, wenn die Zielseite inhaltlich von der weiterleitenden Seite abweicht. Die Folge ist, dass Google die Seite aus dem Index löscht.
Bei Redirects nicht nur an Google denken
Auch andere Suchmaschinen erkennen Weiterleitungen und stellen Anforderungen an das richtige Setzen der Redirects. Bing zum Beispiel bevorzugt 301-Redirects bei dauerhaft verschobenen Inhalten und empfiehlt für kurzzeitige Änderungen 302-Redirects.
Für Webseiten, die in der chinesischen Suchmaschine Baidu erscheinen sollen, sind hingegen stets 301-Redirects zu bevorzugen.
Die russische Suchmaschine Yandex untertützt neben 301- und 302-Redirects auch temporäre 302-, 303- und 307-Redirects sowie Meta Refreshes.
So wählt man den passenden Redirect
Die nachfolgende Darstellung zeigt, welche Weiterleitung je nach Situation gewählt werden sollte. Grundsätzlich geht man mit der Wahl eines 301-Redirects das geringste Risko ein. Allerdings ist darauf zu achten, dass die Zielseite beim Setzen einer Weiterleitung inhaltlich zur Ursprungsseite passen muss:
Titelbild © lothamaler - Fotolia.com
SEO-Newsletter bestellen