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Diese Vorwürfe wiegen schwer: Google soll nach einem Bericht die Qualität der Suchergebnisse verschlechtert haben, um die Einnahmen aus bezahlten Suche-Anzeigen zu steigern. Ist das tatsächlich zu beweisen?


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Beschwerden über die Qualität der Google Suchergebnisse gab es zuletzt immer wieder. Kritisiert wurden unterschiedliche Dinge wie zum Beispiel die Dominanz von Foren-Beiträgen auch für manche sensible Themen oder auch die Präsenz von zu viel Spam unter den Top-Ergebnissen. Dabei gingen die meisten immer davon aus, dass sich Google um die bestmögliche Qualität der Suchergebnisse bemühe und dass die vielen Updates, die Google durchführt, wie zum Beispiel auch das laufende Core Update, dazu dienen sollen, die Suchergebnisse zu verbessern. So hatte Google selbst zuletzt wieder auf die verschiedenen Bemühungen um die Verbesserung der Suchergebnisse hingewiesen.

Ein aktueller Blogbeitrag von Edward Zitron - bekannt zum Beispiel durch seinen Podcast "Better Offline" - wirft nun aber ein ganz anderes Licht auf Google und dessen Updates. Hintergrund ist ein sogenannter „Code Yellow“, der bei Google aufgrund schlechter Zahlen bei Google Ads ausgerufen worden sein soll. Google Ads sind noch immer Googles wichtigste Einnahmequelle. Und „Code Yellow“ ist demnach nicht etwa die Vorstufe eines „Code Red“, sondern eine ganz besondere Alarmstufe mit höchster Brisanz, wenn man dem Beitrag von Zitron glauben darf.

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Google Updates mit dem Ziel, die organischen Ergebnisse zu verschlechtern?

Besonders brisant: Mit dem Google Core Update vom März 2019, das rund eine Woche vor Beendigung des Code Yellow stattfand, gab es laut dem Beitrag Berichte und Beobachtungen, dass auf einmal bestimmte Änderungen zurückgenommen wurden, die Google zuvor mit dem Ziel der Verbesserung der Suchergebnisse durchgeführt hatte, wie es im Beitrag heißt. So habe es wieder mehr Traffic für Websites gegeben, die zuvor durch das Google Penguin Update von 2012 unterdrückt worden waren. Auch Spam-Ergebnisse, die durch das Google Core Update vom August 2018 aus den Suchergebnissen gefallen waren, erschienen wieder in den Suchergebnissen. Der Autor des Beitrags schließt daraus, dass die genannten Verschlechterungen eine Reaktion auf den Code Yellow gewesen sein könnten.

Klar ist: Eine solche Behauptung lässt sich nicht zweifelsfrei beweisen. Welche Ergebnisse Google anzeigt, kann vielerlei Ursachen haben. Ob es hier eine absichtliche Verschlechterung gab, ist ohne Kenntnis der Google Algorithmen nicht zweifelsfrei belegbar.

Darstellung von Google Ads an organische Suchergebnisse angeglichen

Es folgten weitere Änderungen wie zum Beispiel eine geänderte Darstellung der Google Ads in der mobilen Suche im Mai 2019, die darin bestand, dass das grüne „Ad“-Label durch ein weniger auffälliges Label ersetzt wurde. Auch wurde die Darstellung der Ads weiter an die Darstellung organischer Suchergebnisse angeglichen.

Versetzung des früheren Google Head of Search

Der bisherige Head of Search bei Google, Ben Gomes, soll in der Folge auf die Position des Senior Vice President Education versetzt worden sein. Gomes hatte laut dem Bericht maßgeblich zum bisherigen Erfolg der Suche beigetragen und war Gegner der Verschlechterungen der Suchergebnisse zum Zweck der Einnahmesteigerung. Nachfolger von Gomes wurde Prabhakar Raghavan, Jerry Dischler wurde Head of Ads. Der Autor des Beitrags wirft Raghavan vor, Schuld an der Verschlechterung der Suche zu tragen.

Bewertung

Die Anschuldigungen aus dem genannten Beitrag lassen sich nicht ohne Weiteres beweisen. Daher wäre es falsch anzunehmen, dass sich tatsächlich alles so zugetragen hat wie beschrieben. Dennoch ist nicht von der Hand zu weisen, dass Google über die Jahre die Darstellung von Anzeigen immer mehr an die organischen Suchergebnisse angeglichen hat und dass Google in der Tat noch immer einen großen Teil seines Umsatzes durch Klicks auf Anzeigen verdient. Daher wären Bestrebungen, Klicks von organischen Ergebnissen in Richtung Ads zu verschieben, zumindest nachvollziehbar. Allerdings würde sich Google damit mittel- und langfristig schaden, nämlich dann, wenn sich die Nutzer aufgrund mangelnder Qualität der Suchergebnisse von Google dauerhaft abwenden würden.

Google sollte reagieren

Sollten nur Teile von dieser Geschichte stimmen, dann wäre das für Google und seine Reputation ungünstig. Google, das sich stets der Qualität der Suchergebnisse verschrieben hatte, kann es sich nicht leisten, den Eindruck zu vermitteln, Nutzer mit dem Ziel höherer Einnahmen schlechtere organische Treffer zu präsentieren. Das könnte die Position Googles als noch immer führende Suchmaschine gefährden. Es wird spannend zu beobachten sein, wie Google auf diese Vorwürfe reagieren wird.

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